Sonntag, 28. Oktober 2018

Wildwest gegen Silent Hill


Der unermüdliche Westen der Insel scheint die ganzen 24h Stunden eines Tages auszunutzen und vereinnahmt sogar die ersten Stunden des nächsten Tages für sich.
Den Tag über locken nagelneue Tauchboote in die Gewässer des Marineparks, am Abend geht das Leben mit Alkohol angereichertem Wasser weiter.

Die Schönheit der Unterwasserwelt von Roatan zeigt sich uns während der geplanten Tauchgänge.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten dem Grund näher zu kommen, klappt es mit einer Extraportion Blei schlussendlich doch ganz gut den sandigen „ Point of Interest“ am Meeresgrund zu erreichen.

Untitled0


Die Korallen sind in einem makellosen Zustand und im Riff wimmelt es von farbenfrohen Fischen. Hält man sich von angriffslustigen Kugelfischen fern, hat man die Chance auf Sichtung einiger Riesenkrabben, welche sich über das Riff schieben, fast unbemerkt huscht eine Flunder am Grund entlang, ein paar Schnecken rutschen mit riesigen Häusern über den Grund und als wir so den Spuren im Sand folgen, fliegt plötzliche ein Stachelrochen schwerelos an uns vorbei.





Für einige Sekunden zieht er seine Kreise über unsere Köpfe hinweg , bis er hinter einem silbergrauen Vorhang Millionen kleiner Fische verschwindet.








Während man der Strömung folgt, steht die Zeit einen Augenblick lang still, bis die bar - Anzeigen sagt : Zeit zum Auftauchen.
Gekühlt vom Fahrtwind des Bootes und hungrig nach Ruhe, geht es zurück gen Hostel.




Im Moment steht uns nicht der Sinn nach Cocktails und einer unzählbaren Menge an tauchfanatischen Rucksacktouristen, daher ziehen wir uns in den ruhigeren Osten der Insel zurück. Eine Privatunterkunft im Nirgendwo scheint für uns das Richtige zu sein.
Nationalpark suggeriert Ruhe und verheißt seelenlose Strände und ein inniges Verhältnis mit unseren Büchern. Das wir jedoch fast 2 h Fahrt mit enorm vielen anspruchsvollen Passagen für unser Radlager vor uns haben, haben wir so nicht gewusst. Wir passieren Brettlhütten mit lauter, elektronischer Musik, mitten im naturbelassenen Urwald der Insel.. umher stolpernde Einheimische lassen uns sicherheitshalber die Verriegelung des Auto aktivieren. Ein 2 m Lichtkegel leitet uns durch die nächtliche Pampa.

Ein Leuchten, ausgehend von einer Taschenlampe veranlasst uns irgendwann zum Halten.
Umrisse einer Einfahrt lassen sich in der Finsternis erahnen.
„Hello …Buenos noche“ schreien wir in die Dunkelheit ….“ Hola me amigo“ schreit es zurück.
Jap das wirkt wie freundlicher Ort und alle Vermutungen werden bestätigt: wir sind an unseren neuen Bleibe angekommen.
Durchnässt vom starken Regen, der die Nächte oft abkühlt, hämmert Augusto an einen massive Stahltür. Diese wird von der zarten Hand unserer Gastgeberin aus Uganda geöffnet, fast freundschaftlich werden wir begrüßt.


IMG 9235




Unser Zimmer ist eine Miniferienwohnung in einem Privathaus, bewohnt von einer betagten Dame, welche in Anbetracht ihres Alters umherflitzt wie ein junges Reh. So sauber das man vom Boden essen könnte, mit Handtüchern, Seife und gefülltem Kühlschrank, bleibt die zusätzlich grandiose Aussicht vorerst verwehrt. Am Morgen fällt die Sonne über die Terrasse in unser Schlafzimmer. Ein Schritt nach draußen und der Blick reicht über das vor uns liegende Naturschutzgebiet bis zum türkisfarbenen Meer..


IMG 9396









Untitled1








Ob verschlafenes Piratennest, einsamer Strand oder Holzhüttenrestaurant .. alles was es rund um den „Silent Hill“ im Osten zu erkunden gibt finden wir…oder wir erfahren es bei einem Frühstück mit unserer Gastgeberin ..

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen