Montag, 14. August 2017

Rise against the traffic-jam



Der Tag beginnt still.
Fern ab von allen lebensnotwendigen, akustischen Hupsignalen und videoüberwacht wie im Hochsicherheitstrakt von Alcatraz beginnen wir mit Sonnenbaden.

Die Sonne scheint uns schon von Meerseite auf die Poolliegen, als das Gartentor die Passage für 3 fleißige Hausbienen frei gibt.
Mit 3000 Umdrehungen wird die Wassermelone im Häcksler zu Mus geschlagen, um kurz darauf die Eiablagen der umgebenen Hühnerställe in die Bratpfanne zu werfen.

Die eigens für uns zubereiteten Omelette´s landen auf dem Teller und werden mit leeren Mägen sofortig verwertet.
Wir haben Zeit, anders als die ( doch sehr gewöhnungsbedürftigen ) Fleißmeisen, welche sich unserer Schmutzwäsche vom Vortag annehmen.
Wir bezweifeln bei mittlerweile 35° Außentemperatur nicht , das die Wäsche in wenigen Minuten wieder verwendbar ist, haben nun jedoch besseres zu tun..

Der erste halbe Liter Sonnencreme und einige Flaschen kühlendes Bier müssen sich gegen Mittag ihrem Schicksal ergeben.


Doch eine Gruppe ist nie ausgelastet ohne eine adäquate Aktivität.

Die neulich erlernten Faustregeln zum Fahren eines Fahrzeuges im balinesichem Straßenverkehr haben sich über Nacht fast verinnerlicht : 

1. Wer blinkt wird ignoriert, wer jedoch hupt darf fahren wie und wohin er will
2. Markierungen sind Dekoration -> können daher gänzlich außer Acht gelassen werden
3. Tempolimits sind relativ und daher für Jedermann NICHT von Interesse

Die Gruppe sattelt die 8 Mopeds, welche sich fast von allein vor unserer Haustür abgeparkt haben.
Nach kurzer Betrachtung und einigen Funden von persönlichen Gegenständen im Kofferquartier, sind wir sicher, das die gesamte Nachbarschaft eine bedingungslose Leihgabe bereitgestellt haben muss.

Fahren auf balinesischen Straßen grenzt an eine Nahtoderfahrung in der ersten Reihe.
Doch nichts hält uns davon ab die Straßenküchen bis auf das letzten Hähnchenbein auszurauben und notfalls auch mit den Fingern in scharfen Soßen herumzurühren.



Man fühlt sich willkommen wie ein Popstar auf Tournee.
Zwischen winkenden Mopednachbarn an der roten Ampel und unglaublich netten Verkäufern, die einem kurzen Plausch mit Händen und Füßen nie abgeneigt sind, weiß man nie wohin der Blick zuerst schweifen soll.


Es mögen manche Dinge gewöhnungsbedürftig aussehen,  doch kein Inhalt der fast 50 Tüten für umgerechnet 11Euro war nicht schmackhaft oder ungenießbar.
Eine geschmackliche und optische Achterbahnfahrt bietet Singaraja fast an jeder Ecke und zeitweise auch am Straßenrand, doch wir sind mehr als bereit den Sicherheitsgurt zu lösen und in die farbenfrohe Welt einzutauchen .



Es wurde ähnlich königlich gegessen, wie in mindestens einer Serienfolge von "Game of Thrones" .
Ebenso wie das fürstlich Essen , wird nun der nächtliche Blick aufs Meer der nach Erholung schreienden Seele zugeführt.


Linda

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