Es fehlt uns ein gesamter Tag in der
fortlaufenden Dokumentation, aber dieser Tag ist im Vergleich zum HEUTIGEN auch völlig außer Acht zu lassen.
Bis auf dieses "Reismobil" was auch gern als Bus genutzt wird
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Es steht seit Wochen fest.
Wir sind
motiviert und gewillt das heilige Biest Balis , den Mount Agung , zu
bezwingen .
Von den Einheimischen verehrt und mit
unzähligen Opfergaben gütlich gestimmt, lässt er uns schon am Fuße
vor Authentizität erzittern.
Möglich das es an der noch frühen
Tageszeit von 0Uhr liegt oder auch an der nun schon als kalt
empfundenen Temperaturen von 24° C in der Nacht. Aber eine
beeindruckende Optik ist der Silhouette in keinem Fall abzusprechen.
Unser Driver des Vertrauens fischt die
Wandergruppe von 5 Leuten gegen 21Uhr am 15.8.2017 aus der Villa.
Der Magen ist voll mit Nasi Goreng und
Shakes aus pinkfarbenen Drachenfrüchten, leider ist vor allem mir zu
dieser Zeit noch nicht bewusst, das durch die Anfahrt von 3h , auch
bald die Sitzpolster des Jeeps verfärbt werden könnten.
Steil / abgelegen und wellenförmig
trifft die Routenbeschreibung zum „balinesichem Berg der Götter“
wohl am besten.
Klar das sich, bei meinem von Haus aus
empfindlichen Magen, auch bald der Inhalt dessen in gezeitenähnlichen
Schwingungen nach oben bewegt.
Ich fixiere den Tunnelblick von
Reisplantage zu Bambusstamm , lenke den Blick trüb zum Ende des
Lichtkegels und schaffe es dadurch doch, die gesamte Gruppe von einer
Zwangspause verschont zu halten.
Aufgrund der zu frühen Ankunft, welche
mich spontan die Hände zum Himmel erheben lässt, ist noch genügend
Zeit einen Kaffee mit 5 cm Tassenbodensatz zusammenbrauen und zu
genießen.
Tourguide Kadek und sein Onkel lassen
durch einen zügigen Anruf vom allzeit bereiten Nokia 3310 nicht
lang auf sich warten und sind ab dann bereit für alle Schandtaten.
Der Erfolg des Tages beläuft sich auf
Folgende Eckdaten :
Mount Agung : 3031 m
verschwitzte Höhenmeter 2000m
vernichtete Zeit: 8h16min
Der Gipfel präsentiert sich uns leider
nur zu 4. .
Wir ließen trotz eines harten Kampfes
gegen Wadenkrämpfe und Co. einen unserer Trekkingteilnehmer mit
„Onkelzombie“ zurück.
Der Einheimische ließ ab Beginn der
Tour nicht einen Atemzug MEHR als nötig über seine Lippen kommen und
verdrückte sich auch bei der durchnässenden Durchquerung des
Dschungels keine Schweißperle auf der Stirn.
Als vorletztes Glied der Gruppe kam ich
schnell zu der Überzeugung das DIESER MANN ein Toter sein muss !!!
Wer bei über 60% Steigung nicht einmal meh als 1Dezibel
Atemgeräusche von sich gibt, kann einfach nicht mehr unter den
Lebenden weilen.
Trotz der vermutlich leichenkalten
Hände ( er kann einfach keine Lebewesen sein !! ) kümmerte er sich
mehr als warmherzig um unserer verlorenen Freund .
Nur aufgrund seiner Bemühungen, war es
uns dennoch möglich den für uns bis dato eindrucksvollsten
Sonnenaufgang an der Unterkante des Himmels zu bestaunen.
Schweigend begannen wir den Weg bergab.
Uns wurde allen bewusst , welch ein unbedeutendes Krümel , der Mensch auf der Kuchenplatte des Lebens ist.
Der Ausflug war fordernd und so manch einer in der Gruppe hoffte auf dem Rückweg, das die Geräusche des Waldes die Schimpftiraden über blaue Zehen und pulsierende Knie überdeckten.
But we beat the beast, together !!
Linda
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