Mittwoch, 23. August 2017

Landratten zur See


Die Truppe ist bereit einen letzten großen Ausflug zu wagen.
Völlig verfrüht schrecken wir vom Frühstückstisch hoch, da unser Abholservice ca. 30 min zu früh vor Ort ist.
Aus der Not wird kurzerhand eine Tugend gemacht und nachdem notdürftig die Reste vom Frühstück im "Kühli" verstaut wurden, kann es los gehen.

Es lockt uns die Insel "Menjangan" zum schnorcheln und tauchen. 
Bestens vorbereitet, mit einem "Fressalienbeutel" der ersten Klasse, werden die restlichen Meter zwischen der Tauschbasis und unserer königlichen Kurzzeitstationierung überwunden.

Unsere Begleitung heute ist  deutlich aus unterschiedlichen Hölzern geschnitzt.
Während es der eine vorzieht mit Kopfhörern in den Ohren gen Westen zu fahren, bevorzugt der andere eher ausgiebige Gespräche mit seinen Mitfahrern.
Im krassen Kontrast dazu steht der Älteste am Boot, welcher jede Sekunde des Stillstandes mit einem Schläfchen vorüberziehen lässt ...


Während uns der betagte Herr, mit seinem ebenso in die Jahre gekommen  Kutter Richtung erstem Ankerplatz fährt, kann man schon den nächsten zu bezwingenden Berg in Augenschein nehmen.

Das Wasser ist klar und die Sonne lässt das Meer fast "karibisch" leuchten. Eine Verlockung auch das Treiben unter der Wasseroberfläche zu erkunden. 
Dank der rosa Pillen, welche wir zuvor vom Tauchlehrer gegen Seekrankheit erhalten haben, ist es auch uns Landratten möglich sofort einsatzbereit zu sein.



Während die meisten von uns mit Lichtschutzfaktor 50+30 und einem weißen Shirt bekleidet in die Fluten springen, mobilisieren wir unsere Gliedmaßen und versteckten "Pölsterchen" in einen 3mm dicken Neoprenanzug.
In diesem tollen Fleischkostüm kann man direkt froh sein, das Fische vermutlich nicht allzu viel sehen können und die Mahlzeiten in den letzten Tagen auch figurumschmeichelnd ausgefallen sind.


Unter Wasser zeigt sich ein aktives Treiben um die zahlreich vorhandenen Fächerkorallen und Riffkanten.. Das der Sonnenschutz an Deck bereits seine Wirksamkeit verliert merken wir unter Wasser nicht.
Und weil Zeit unter Wasser eine andere Dimension annimmt , vergehen die 2h Tauchgänge wie im Flug..
Den kurzen Blick auf einen jagenden Hai konnten wir leider auf keinem Filmmaterial festhalten, dafür aber Lebewesen, welche sich weniger schnell fortbewegen..
Aber auch jede Menge farbenfrohe Fische waren zum "Fotoshooting" bereit .


Von nun an sind unsere Stunden auf der Insel gezählt.
Die letzten 24h verbleiben um die Körperbräune zu maximieren und die Bikinis und Badehosen ein letztes Mal in der Sonne trocknen zu lassen..







Dienstag, 22. August 2017

Uno Kämpfe am 90erJahre - Tisch


Erstmalig im Urlaub werde ich ohne Wecker munter.
Während sich mein Liebster stark bemüht die Oberlider von den Unterlidern zu trennen, widme ich mich bereits der Urlaubslektüre.

Die Gischt prallt lautstark an die Kaimauer unserer Villa, als wir uns zum allmorgendlichen Frühstück unter dem Pavillon treffen.
Die Sonne hat Kraft und diese muss natürlich schnellstmöglich in "Ganzkörperbräune" umgesetzt werden.
Also ab auf die Liege in Poolnähe und mit Hilfe des 20min Handytimers von beiden Seiten knusprig anbraten.

Gegen Mittag reicht es fürs Erste und es muss Beschäftigung her.
Während der Großteil der Truppe weiterhin mit Garprozessen des menschlichen Organismus beschäftigt ist, beginnen 3 von uns die Flucht nach vorn.

Die Fahrt verläuft ins Grüne. Wir entdecken nach jeder weiteren Kurve immer neue Ecken und Straßen, welche Tage zuvor scheinbar verborgen blieben...








Als das Navi angibt : " Sie haben Ihr Ziel erreicht " , stehen wir vor den Grünen Toren des Dschungels.
Es geht Großteils bergab. Immer weiter hinab in ein Gewächshaus voller Lianen, Früchten an den Bäumen und Blättern von denen das Wasser tropft...

Mit Abstand belegen die Sekumpul Wasserfälle den Platz 1 der Wasserfälle auf Bali.
Jeder zuvor kann einpacken...












Auch der Rückweg kann sich sehen lassen...





Der Abend klingt in Ruhe aus

Ein knackige Runde Uno:
- mit eiskaltem Battle zwischen Männern
- Zahn um Zahn Partie unter Paaren
- Auge um Auge - Kämpfe unter Freunden

Ein Gemeinschaft, welche gekrönt wird durch eine "Mitsingrunde" bekannter 90er Jahre Hits..
Bis jetzt kannten uns die Nachbarn noch nicht, aber sie werden uns kennenlernen (:




Montag, 21. August 2017

Überwindung und zwangsbeglückte Reiter


Frei nach dem Urlaubsmantra : " Es muss scheppern !! " fliegt gegen 7Uhr die Tür aus dem Schloss.
Anders als erwartet hält die Türangel dem Angriff, von 6 lauthals " Happy Birthday" singenden Gratulanten, stand.

Es reißt es mich wie aus dem Nichts aus dem Tiefschlaf.
Ich bin im "fast standup" durchaus geübt , aber auch ich bin zeitweise unvorbereitet.
Die Frisur ähnelt in diesem Moment dem Fellkleid eines walisischem Schwarznasenschafes und die Augenringe trennt lediglich ein Zentimeter vom Fußboden, aber es gibt nichts schöneres als von den Liebsten geweckt zu werden.

Mein Geburtstag beginnt also und nachdem ich feste Umarmungen kassiert und die Zahnbürste benutzt habe, kann mein Überraschungstag beginnen.

Das Villawohnzimmer wurde mit meterweise Paketschleifen und Luftballons zum Partyfestsaal umgestaltet, wobei ich nur Augen für EINEN Ballon habe.
Ein knallpinker Prinzessinenballon flattert über meinem Sitzplatz.
Von der Faszination "pink" in den Bann gezogen, merke ich jedoch nicht welches Highlight noch auf mich wartet.
Ich bekomme ein minderauffälliges Glitzerkrönchen überreicht, welches von nun an mein Haupt zieren soll.

Gut das ich im Leben NIE auf glitzernde Haaraccessoires verzichten würde..
Zusätzlich muss der Augenbrauenrasierer, welcher als provisorisches Schneidwerkzeug fungiert nochmal ran, denn auch der quietschige Ballon gehört ab jetzt zu meinem ständigen Begleiter ..



Vor dem Haus parkt der "Driver" von Tag 1.
Er ist gekommen um mich und mein "illustres Gefolge" zu chauffieren.

Die Karawane wird also an den Strand gebracht um dort noch etwas närrisch der Sonne zu frönen.
Eine tolle Gelegenheit die munteren Surfer zu beobachten, welche mehr oder weniger gekonnt die Wellen reiten.

Doch der Prinzessin gelüstet es ebenfalls nach Abkühlung im regionalen Salzgewässer.
Leichtfüßig wie eh uns je gleitet sie gen feuchtem Nass und stürzt sich mutig in die Fluten.
Ein leichtsinniges Spiel, wie sich bald herausstellte...
Eine unverfrorene Welle packt die (heutige) "Blaublütigkeit" und reißt sie im Schleudergang mit sich..
Orientierungslos wie in der Wäschemangel gleitet sie letztendlich Richtung Strand um sich dort aus den Wellen empor zu tun.

Respektlos wurde die "Gekrönte" voller Sand und mit neuen Schürfwunden an den Beinen von der Welle abgesetzt und unbemerkt ihres Oberkleides beraubt..
Der Hofnarr musste zur Hilfe eilen, um der Misere schnellstmöglich ein Ende zu bereiten..doch dem Gekicher der Untertanen am Strand konnte kein Ende gesetzt werden ..

Nach dieser Blamage höchsten Grades war es vonnöten die Ortschaft zu wechseln.
Der Driver steht glücklicherweise zu jeder Zeit bereit und auch das Gefolge war einverstanden von dannen zu ziehen..

Die letzten Wochen wurden, allem Anschein nach, damit verbracht sich Maßnahmen zu überlegen, welche die Obrigkeit milde stimmen. Es war geschickt eingefädelt, was nun folgen sollte.
Die Karawane zieht in Richtung Stallung, um dort eine attraktive Methode der Fortbewegung bereitzustellen.
Es überraschte mich, das die Stallung sämtliche Reiter, Führer und Huftiere zur Verfügung stellte, um auch alle Personen des Hofstaates zu mobilisieren.

Hochachtungsvoll möchte ich an dieser Stelle anmerken, welche außerordentliche Wertschätzung meinerseits, den zwangsbeglückten Reitern unter uns zu teil wird.
In dieser Stunde wurde auch der angsterfüllteste Knecht und der mürrischste Henker zum Soldaten in vorderster Front.




Das, das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde liegt, ist nicht für jeden von uns vorstellbar gewesen, doch für MICH war es eine der tollsten Überraschungen an diesem Tag.

Übertrumpfen kann euch und dieses Geschenk auch kaum der tolle Sonnenuntergang am " Pura tanah lot"


Das Fazit der Hoheit lautet für den Tag:

Ich muss nicht unbedingt ans Meer. Mit EUCH kann ich auf einen Eimer Wasser blicken und fühle mich wie im Urlaub.
DENN ihr seid die Menschen, warum ich tausend Gründe zum lachen habe.

Linda


Sonntag, 20. August 2017

Schwefel und Sonne für die "Bikergang"



Die gestrige Nacht war fast so finster wie das Meer.
Doch genauso wie der Himmel über unserem Pavillion von Lichter durchbrochen war, war es auch der abendliche Horizont.

Der "Tatort" vom Ersten wurde ohne Abstriche durch eine Wasserrazzia der balinesischen Polizei ersetzt.
Mit dem passenden Getränk und einen Kartenspiel konnten wir so genüßlich den Abend verbringen.



Und wir waren nicht die Einzigen : Der Strandabschnitt hinter der Kaimauer war "Partyhotspot" der einheimischen Teenies , welche einigen von uns den Nachtschlaf raubten.
Das Meer war aufgewühlt vor munteren "Nachtschnorchlern" welche mit Bauleuchten auf der Stirn vermutlich nach Krebsen suchten.
Doch auch das beste Abendprogramm muss ein Ende nehmen, denn die nächsten Ziele stehen an.


Die etwa 1h entfernten heißen Quellen sind für heute unser erstes Ziel.
Es reicht uns nicht, das einigen von uns, der Schweiß von der Stirn verdunstet, NEIN wir mögen temperiertes Warmwasser auf unserer Haut.








Als schwefelhaltig und heilend werden die beschriebenen "Holy Springs" beschrieben und dies kommt nach den ersten Sonnenbränden, Schürfwunden und auch alltäglich bestehenden Beschwerden keine Minute zu spät.

Das der Weg zu den Quellen von Touristenbussen und lästigen Händlern gesäumt ist, trübt die Stimmung zuerst.
Diese Unbequemlichkeit ist zwar zu einem Teil mit unserer, doch recht späten, Ankunft begründbar, fällt am Ende jedoch kaum ins Gewicht.
Die Quellanlage ist groß und überwiegend schattig, dies lindert, zusammen mit einer wohlproportionierte Verteilung der Besucher den ersten Schreck.



Weiter geht es zum Lovina - Beach.
Hier gibt es eine passende Ladung Sonne für die Haut und Fischer für die Augen.








Der ein oder andere Fang landete kurz darauf auf einem Teller.

Neben Thunfischsteak und Gemüsecurry gab es noch zahlreiche andere Gerichte, welche sich gut für einen Mittagsnack eigneten.



Doch ein Urlaub ist nichts ohne eine Abstecher in eine Bar mit dem passenden Ambiente.
Der Weg war nicht lang, doch der Abschied fiel uns schwer.
Wer kann sich schon von einer "Bierpongbar" und tolle Cocktail verabschieden??










Mit diesen und noch viel mehr Bildern im Kopf brechen wir Richtung Heimatort auf.




Freitag, 18. August 2017

Gummiabrieb an der linken Hand und Abgase auf der Haut


Punkt 7Uhr ist Frühstückszeit.
Wir sind pünktlich, wenn auch mehr oder minder schläfrig.

Nach 2 Stunden verzweifeltem Schlüsselsuchens im Haus, bekommen wir 8 dann doch tatsächlich mit, das alle 7 gesuchten Objekte bereits auf 16 Hände aufgeteilt wurden.

Ab dieser Minute verlassen wir mit knatternden Öfen unter dem Hintern den Hof Richtung Langstreckenziel.

Eine 4-Etappentour Richtung Inselmitte verspricht uns, unter anderem, Erdbeeren und Kultur auf überirdischer Ebene.
Da etwas Filmmaterial mit Wasserhintergrund die letzten 24h verloren gegangen sind, ist dies das erste Ziel der 120km „Schlangenstraße“






Weiter geht es zu 2 Seen.
Der erste kann kaum überzeugen. 

Neben Affen im Baum sind leider auch ziemlich viele „Primaten“ aus mehreren Reisebussen beobachtbar.
Seit Tagen vermeiden wir den Kontakt mit australisch / europäischen Mitmenschen, was auch nun der Grund für eine zügige Weiterfahrt ist.



Ständige Begleiter am heutigen Tag sind permanent Nebel - und Regenwolken. 
Mit 24°C, abzüglich dem Fahrtwinde,sinken die Temperaturen auf der Haut unter einen Rekordwert -> seit Tagen nicht mehr so gefroren.






Es soll was heißen, wenn selbst der alpenheimische Terminator einen Pullover am muslimischen Markt kauft und anschließend nochmals vermehrt am Gashahn zieht.
Ein Teil der Gruppe beschließt die Heimfahrt anzutreten und spaltet sich gen Heimat auf.



Die Gruppe aus 4 Männern und einer ( nach der Wanderung zum Hulk mutierten ) Lady formiert sich neu und führt den Weg zu den Reisterassen weiter .
Jeder gefahrene Kilometer war die Investition wert.

Mit scheingebräunter Haut,  welche auch nach 4 Wattetupfern und einer heißen Dusche, weiterhin Rußflecken auf dem Handtuch hinterlässt sitzen wir nun am Pool.
Die rechte Hand wund gescheuert vom ziehen des Antriebshebels und kleineren Sturzverletzungen an den untren Ausläufern, ist nun mehr als die Hälfte des Urlaubes um.




Es kann weiter gehen. Wir sind bereit und hoffen es läuft flüssiger als das rote Motorrad am Berghang.

Im Gegensatz zu diesem, geht uns jedoch nie der Sprit aus -> und zwar in jeder Hinsicht.






Donnerstag, 17. August 2017

Bodymassage , Blessuren und Buddhistentempel


Liebhaber der guten Inselerholung stehen auf Verwöhnprogramme der ersten Güte.
Daher bestellten wir uns für heute 2 flinke" Massagebienen" vom örtlichen Spatempel, welche mit klappbarer Liegefläche unseren Garten umgestalteten.
Bei einem Preis von umgerechnet 10Euro, ist eine Ganzkörpermassage für 6 Personen durchaus im Budget vertretbar.
Mit der Sonne im Nacken und Kokosöl auf der Haut, kann man sich auch auf direktem Weg, in die meditative Umlaufbahn beamen und den ein oder anderen Muskelkater auf dem Weg dorthin verlieren.



Schwieriger gestaltet sich allerdings die Fortbewegung auf der Insel.
Da auch auf Bali bisher kein cleverer Einheimischer eine Beamkapsel entwickelt hat, entschließen wir uns am Nachmittag mit herkömmlichen Fortbewegungsmethoden das Inselinnere zu erkunden.



Es bietet sich der, nicht allzu weit entfernte, Wasserfall an. 
Dieser wird als der „wahrscheinlich größte“ Wasserfall der Insel tituliert und scheint daher ausgezeichnet in unsere hervorragende Tagesgestaltung zu passen.

Die Wasserläufe auf dem Weg dorthin, lassen jedoch eher eine „Mikroversion“ von Wasserlauf vermuten, weshalb wir schon am Eingangsportal Diskussionen mit dem Ticketverkäufer beginnen.









Dieser und auch seine Freunde im „Entrancehäuschen“ schmunzeln verdächtig auf die Frage, ob denn überhaupt Wasser zu sehen ist oder ob wir am Meer besser bedient wären.
Wir zahlen trotzdem den Eintrittspreis im Vollen / für 8Personen und besuchen nach einem kurzem Wanderweg, den in einem Eck eingepferchten Wasserlauf.
Er lädt, einige von uns, durchaus zu einer kühlen Erfrischung ein und fällt -> dem Himmel sei Dank <- auch nicht SO klein aus, das wir ihn mit bloßem Auge erkennen können.






Wir würden an dieser Stelle gern ein paar, feucht - fröhliche, Plantschbilder von wilden Gewässerliebhabern zeigen, jedoch hat sich ein paar Stunden danach eine unserer Festplatten ins Jenseits verabschiedet.
Standardmäßig und weil der Teufel natürlich nie schläft, wurden fein säuberlich die Bilder vom eigentlichen Aufnahmegerät zuvor gelöscht, warum nun alle Fakten und Bild und Ton verloren sind.




















Für diesen Tag ist damit das Maß des schlechten Geschmackes definitiv erfüllt, woran auch das tolle Abendessen vom Markt nichts mehr ändern kann. Das Licht geht an diesem Tag zeitig aus, denn die Hähne des Nachbarn krähen morgen ab 6 Uhr .
















Mittwoch, 16. August 2017

Beat the Beast



Es fehlt uns ein gesamter Tag in der fortlaufenden Dokumentation, aber dieser Tag ist im Vergleich zum HEUTIGEN auch völlig außer Acht zu lassen.

Bis auf dieses "Reismobil" was auch gern als Bus genutzt wird


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Es steht seit Wochen fest.
Wir sind motiviert und gewillt das heilige Biest Balis , den Mount Agung , zu bezwingen .
Von den Einheimischen verehrt und mit unzähligen Opfergaben gütlich gestimmt, lässt er uns schon am Fuße vor Authentizität erzittern.


Möglich das es an der noch frühen Tageszeit von 0Uhr liegt oder auch an der nun schon als kalt empfundenen Temperaturen von 24° C in der Nacht. Aber eine beeindruckende Optik ist der Silhouette in keinem Fall abzusprechen.


Unser Driver des Vertrauens fischt die Wandergruppe von 5 Leuten gegen 21Uhr am 15.8.2017 aus der Villa.
Der Magen ist voll mit Nasi Goreng und Shakes aus pinkfarbenen Drachenfrüchten, leider ist vor allem mir zu dieser Zeit noch nicht bewusst, das durch die Anfahrt von 3h , auch bald die Sitzpolster des Jeeps verfärbt werden könnten. 




Steil / abgelegen und wellenförmig trifft die Routenbeschreibung zum „balinesichem Berg der Götter“ wohl am besten.

Klar das sich, bei meinem von Haus aus empfindlichen Magen, auch bald der Inhalt dessen in gezeitenähnlichen Schwingungen nach oben bewegt.
Ich fixiere den Tunnelblick von Reisplantage zu Bambusstamm , lenke den Blick trüb zum Ende des Lichtkegels und schaffe es dadurch doch, die gesamte Gruppe von einer Zwangspause verschont zu halten.





Aufgrund der zu frühen Ankunft, welche mich spontan die Hände zum Himmel erheben lässt, ist noch genügend Zeit einen Kaffee mit 5 cm Tassenbodensatz zusammenbrauen und zu genießen.


Tourguide Kadek und sein Onkel lassen durch einen zügigen Anruf vom allzeit bereiten Nokia 3310 nicht lang auf sich warten und sind ab dann bereit für alle Schandtaten.

Der Erfolg des Tages beläuft sich auf Folgende Eckdaten :

Mount Agung : 3031 m
verschwitzte Höhenmeter 2000m
vernichtete Zeit: 8h16min

Der Gipfel präsentiert sich uns leider nur zu 4. .
Wir ließen trotz eines harten Kampfes gegen Wadenkrämpfe und Co. einen unserer Trekkingteilnehmer mit „Onkelzombie“ zurück.

Der Einheimische ließ ab Beginn der Tour nicht einen Atemzug MEHR als nötig über seine Lippen kommen und verdrückte sich auch bei der durchnässenden Durchquerung des Dschungels keine Schweißperle auf der Stirn.
Als vorletztes Glied der Gruppe kam ich schnell zu der Überzeugung das DIESER MANN ein Toter sein muss !!! Wer bei über 60% Steigung nicht einmal meh als 1Dezibel Atemgeräusche von sich gibt, kann einfach nicht mehr unter den Lebenden weilen.

Trotz der vermutlich leichenkalten Hände ( er kann einfach keine Lebewesen sein !! ) kümmerte er sich mehr als warmherzig um unserer verlorenen Freund .



Nur aufgrund seiner Bemühungen, war es uns dennoch möglich den für uns bis dato eindrucksvollsten Sonnenaufgang an der Unterkante des Himmels zu bestaunen.



Schweigend begannen wir den Weg bergab. 
Uns wurde allen bewusst , welch ein unbedeutendes Krümel , der Mensch auf der Kuchenplatte des Lebens ist.

Der Ausflug war fordernd und so manch einer in der Gruppe hoffte auf dem Rückweg, das die Geräusche des Waldes die Schimpftiraden über blaue Zehen und pulsierende Knie überdeckten.


But we beat the beast, together !!





Linda